3D-Scanning
Was ist 3D-Laserscanning?
Das terrestrische Laserscanning (TLS) ist ein 3D-Verfahren im Bereich der Vermessung, welches die berührungslose, hochgenaue und vor allem vollständige Aufnahme komplexer Messobjekte ermöglicht. Laserscanning wird für Innenräume, Fassaden, schwierige Gebäudestrukturen, große Bauwerke und technische Anlagen verwendet. Das Ergebnis ist ein vollständiges digitales Abbild, das beliebige Informationen und Visualisierungen über Aufbau, Struktur und Längen der Objekte liefert.
Hieraus können 3D-Ansichten, Durchflüge, Bestands- und Fassadenpläne oder auch herkömmliche 2D-CAD Pläne (Grundrisse, Schnitte) erzeugt werden. Auch Fenster, Türen und Säulen lassen sich Detailgetreu in die CAD Pläne einzeichnen.
Warum 3D Laserscanning?
Vollständigkeit und Geschwindigkeit sind die Schlagwörter:
Laserscanning ermöglicht eine präzise, schnelle und vor allem vollständige Vermessung von räumlich anspruchsvollen Gebäuden und Bauteilen im Außen- und Innenbereich. Aufnahmen von Erdmassen (Mieten) oder Baugruben sind ebenfalls schnell und präzise möglich, ohne die evtl. unzugänglichen Bereiche betreten zu müssen.
Anders als bei tachymetrischen Aufnahmen werden alle vom Scannerstandpunkt aus sichtbaren Objekte im Detail erfasst, auch wenn sie für die aktuelle Aufgabe (noch) nicht unbedingt relevant sein sollten. Schräge Wände, Unterzüge, Sparren, Fensternischen oder Türrahmen werden automatisch erfasst. So können auch im Nachhinein Details ausgewertet werden, die evtl. zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht in Focus waren.
Hierbei kommt der hochmoderne 3D-Laserscanner Leica RTC360 zum Einsatz.
Anwendungsbereiche und Einsatzmöglichkeiten von 3D-Laserscanning
Bestandsaufmaße von Gebäuden und Gebäudeteilen
Bestehende Wohn- und Gewerbeflächen, Produktionsanlagen oder Lagergebäude werden sowohl von innen als auch von außen vermessen. Anhand der entstandenen Punktwolke können beliebige Bestandspläne (Grundrisse, Schnitte und Ansichten) in unterschiedlichen Detailstufen (LOD) erstellt werden. Schnitte und Ansichten können dann digital (in den Formaten *.dwg oder *.dxf) als auch analog übergeben werden.
Die Übergabe kann zusätzlich in Form einer georeferenzierten Punkwolke erfolgen (beispielsweise als *.E57, *.LAS oder *.LGS Format).
Ingenieurbauwerke
3D-Laserscanning ist besonders für schwer erreichbare und komplexe Objekte in Industriehallen, wie Stahlkonstruktionen, Maschinenstandorte, Rohrleitungen oder Kabelbrücken geeignet. Schwer erreichbare Dächer oder Brücken fallen ebenfalls in diese Kathegorie. Auch hier werden wieder auf Basis der ausgewerteten Punktwolke Bestandspläne des erfassten Objektes erstellt. Die Übergabe kann auch in Form einer georeferenzierter Punkwolke erfolgen.
Denkmalschutz und/oder Denkmalpflege
Mittels 3D-Laserscanning wird ein verformungsgerechtes Aufmaß des denkmalgeschützten Objektes durchgeführt. Daraus wird im Anschluss eine exakte 2D-Zeichnungen erstellt. Im Rahmen unseres verformungsgerechten Gebäude- oder Architekturaufmaßes können Fassadenansichten, Grundrisspläne, Gebäudeschnitte und Flächenberechnungen generiert werden, die auch Bauteilverformungen und Verformungen von stark sanierungsbedürftigen Gebäuden erfassen.
Durch das berührungslose Messverfahren wird das Gebäude oder Objekt im Erhaltungszustand nicht beeinträchtigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein 3D-Laserscan nicht von Lichtbedingungen beeinflusst wird. Neben den Bestandsplänen und der Punktwolke, können außerdem vollsphärische HDR-Bilder ausgegeben werden, die für die Erstellung eines 360° Rundganges durch das Messobjekt eingesetzt werden können.
Sie erhalten von uns hierfür einen kostenfreien Viewer oder einen Link, mit dem Sie den Rundgang öffnen können.
Punktwolke als Planungsgrundlage
Punktwolken bilden auch auf dem Gelände befindliche Strukturen ab, wie Gebäude oder Vegetation.
Solche Digitalen Oberflächenmodelle (DOM) spielen eine wichtige Rolle bei der Planungsumsetzung innerhalb einer Stadt, wie z.B. bei der Gestaltung zukünftiger Gebäude, bei Stadt- und Raumplanung, Vermessung oder für touristische Zwecke. Auch im Bereich des Umweltschutzes kommen 3D-Stadtmodelle zum Einsatz, wie z.B. bei Modellen und Simulationen zu Hochwasser-Gefährdungsgebieten.
Punktwolken eignen sich ebenfalls z.B. als Basis für:
-
Höhenmodelle
-
Oberflächenmodelle
-
Virtuelle Landschaften und 3D-Stadtmodelle
-
True-Orthophotos
-
Differenzvolumenmodelle
-
Lärmemissionskataster
Eine solche Punktwolke wird an den Kunden in den gängigen Formaten weitergegeben und kann dann in deren CAD-Programmen weiterverarbeitet werden. Außerdem geben wir den Kunden auch kostenlose Viewer an die Hand, mit denen einfache Messungen und Schnittdarstellungen direkt im Viewer realisiert werden können.
Wie so etwas aussehen kann, können Sie gerne an unserem interaktiven 3D-Modell der Brandruine Stadthalle Kastellaun testen.